Allgemeines zu Safaris

Diese Seite ist für Individualreisende gedacht die zum ersten Mal Nationalparks im südlichen Afrika besuchen wollen. Sie soll möglichst viele Fragen beantworten, die auftreten, wenn man so eine Reise plant. Weiter soll sie helfen möglichst viele Tiere zu sehen (und zu fotografieren). Ich war noch nie in Ostafrika, aber das meiste sollte auch für dort gelten.

Inhalt

Einleitung

Ziel für die meisten ist es die Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) zu sehen. Da die Tiere nicht berechenbar sind hängt alles davon ab zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein (man kann es auch Glück nennen). Generell kann man sagen: Elefant und Büffel sind kein Problem, Nashorn und Löwe sind schon schwieriger zu finden und bei Leoparden braucht man einfach Glück oder viel Zeit.

Bilder: Big Five

Seit 1996 war ich öfters im südlichen Afrika (Südafrika, Zimbabwe, Botswana, Namibia) unterwegs (siehe Liste meiner Reisen). Jedes Mal habe ich verschiedene Nationalparks besucht. Meine Reisen waren immer selbst organisiert und ich war immer mit einem Auto unterwegs. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen weitergeben.
Wenn ich im Weiteren von Jahreszeiten spreche meine ich die Jahreszeiten im südlichen Afrika welche gegensätzlich zu unseren sind. Bei Brennweiten ist immer die Brennweite für KB gemeint (bei APS-C Crop-Faktor von 1,5/1,6 berücksichtigen). Im Artikel verwende ich Pirschfahrt, Safari und Game Drive synonym. NP steht für Nationalpark. Preise beziehen sich auf 2013/2014. Der Kurs des Rand war ca. 13,5 R/EUR.
Bitte beachten Sie das hier meine persönlichen Erfahrungen wiedergegeben werden und Dinge sich im Lauf der Zeit ändern können. Nachdem ich am längstem im Kruger NP war bezieht sich vieles auf den bekanntesten NP im südlichen Afrika.

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Reisezeit

Die beste Zeit für Safaris ist das Ende der Trockenzeit. In dieser Zeit konzentrieren sich die Tiere um die (teilweise künstlichen) Wasserlöcher da sie nur hier das benötigte Wasser finden. In Südafrika ist das der (September/)Oktober. Wenn im Sommer/Herbst das Gras hoch ist können sich die Tiere besser verstecken. In dieser Zeit haben hohe Fahrzeuge wie ein Van, Pickup oder Camper Vorteile da man höher sitzt.
Im Winter kann es morgens ganz schön frisch sein. Im Mai hatte ich im Kruger NP um 7.00 Uhr schon einstellige Temperaturen und Nebel.
Beschreibung der besten Reisezeiten für verschiedene Länder in Afrika

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Game Lodges versus eigene Pirschfahrten in den Nationalparks

Als erstes stellt sich die Frage besuche ich den/die Nationalparks auf eigene Faust oder buche ich eine Game Lodge. Wenn man wenig Zeit hat und etwas mehr ausgeben will/kann sind Game Lodges die bessere Wahl. Hat man etwas mehr Zeit und möchte unabhängig sein sollte man sich auf das Abenteuer der eigenen Pirschfahrten einlassen. Game Lodges bieten ‘garantierte’ Tierbegegnungen, bei eigenen Pirschfahrten muss man mit dem zufrieden sein was einem über den Weg läuft. Ich persönlich ‘gönne’ mir meist 2 – 3 Tage in einer Game Lodge, den Rest mache ich auf eigene Faust.

Game Lodges

Vorsicht: Game Lodges nennen sich viele. Man muss unterscheiden ob diese in privaten Schutzgebieten liegen oder ob es Lodges sind welche einfach Safaris in die staatlichen Nationalparks anbieten. Da sich diese in den NPs an die gleichen Regeln halten müssen wie die Touristen (die Wege dürfen nicht verlassen werden, sie müssen sich an die festen Öffnungszeiten zw. Sonnenauf- und Untergang halten) bieten sie keinen großen Vorteil gegenüber eigenen Pirschfahrten (die Fahrer sind natürlich erfahrener als man selbst und sie sind jeden Tag im gleichen Gebiet unterwegs und kennen dadurch Stellen wo man bestimmte Tiere findet). Im weiteren werden nur die Game Lodges in den privaten Schutzgebieten behandelt.
Viele der privaten Schutzgebiete (Klaserie, Sabi Sands, Timbavati und wie sie alle heißen) liegen westlich des Kruger NPs und haben eine offene Grenze zum Kruger NP. Damit sind sie quasi ein Teil vom Kruger NP. Es gibt aber auch Game Reserves welche irgendwo im Land liegen, z.B. Madikwe Game Reserve oder Makalili Game Reserve. Diese waren früher meist Farmen. Die Tiere sind aber wild (es gibt einen lebhaften Handel mit Wildtieren in Afrika). In diese Gebiete kommt man nur wenn man in einer der dortigen Game Lodges bucht. Tagesbesucher sind meist nicht zugelassen, man darf auch nicht mit dem eigenen Auto herumfahren (natürlich darf man zur Lodge fahren). Die Preise beginnen bei ca. R 2000 pro Person und nach oben gibt es (fast) keine Grenzen (die Preise in den Lodges im Okavango-Delta sind deutlich höher wie die in Südafrika). Im südlichen Winter ist es etwas billiger als im Rest des Jahres. Im Preis sind meist alle Aktivitäten (Game Drives, Bush Walks) und Vollpension enthalten, Getränke und die Trinkgelder (oft bekommt man am Ende einen Briefumschlag für das Trinkgeld, manchmal/oft getrennt für Guide/Personal/Küche) gehen extra. Als Unterkunft hat man meist ein eigenes Häuschen oder ein komfortables Safarizelt mit Bad und Veranda. Viele Lodges haben einen (meist kleinen) Pool. Wenn Sie Kinder haben achten Sie auf die Kinderbetreuung/Einschränkungen (Mindestalter, ab welchen Alter die Kinder mit auf den Game Drive dürfen).
Der Ablauf eines Tages ist in allen Lodges ähnlich: Kurz vor/mit Sonnenaufgang geht es auf den morgenlichen Game Drive. Wecken ist eine halbe Stunde vorher und es gibt Kaffee. Er dauert ca. 3h und unterwegs wird eine kurze Frühstückspause mit Kaffee/Tee und Snacks eingelegt. Wenn man zurück ist gibt es ein ausgiebiges Frühstück. Bei vielen (nicht allen) Lodges schließt sich daran ein ca. einstündiger Bush Walk an. Mit einem bewaffneten Ranger geht es zu Fuß in den Busch und er erklärt was man unterwegs so findet (Spuren, Dung, Pflanzen, Insekten). Ca. 14.00 Uhr ist Lunchtime. Zwischen. 15.00 und 16.00 Uhr (abhängig von der Lodge und Jahreszeit) geht es auf den abendlichen Game Drive welcher bis in die Nacht hinein geht (die Fahrzeuge sind mit Scheinwerfer ausgestattet). Damit hat man die Chance auch nachtaktive Tiere zu sehen. Dauer ca. 4h, mit Pause zum Sonnenuntergang (Sundowner). Danach gibt es Dinner, meist am Lagerfeuer im Freien (Boma genannt). Den Abend kann man an der Bar ausklingen lassen oder auf der eigenen Veranda den Klängen des Buschs lauschen (denken Sie an die Weckzeit).
Während der Pirschfahrt sollte man immer sitzen bleiben und nicht laut sprechen. Bei der Kleidung sollte man grelle Farben vermeiden, an Hut, Sonnenschutz, Fernglas und Kamera denken. Vor allem im Winter kann es morgens oder abends nach Sonnenuntergang kühl sein (Jacke mitnehmen). Meistens sind die Safarifahrzeuge mit einem Ranger (= Fahrer) und einem Tracker (Spurensucher auf dem Sitz vor der Motorhaube) besetzt. Der Ranger erläutert das Verhalten der Tiere (in Englisch). Die versch. Fahrzeuge in einem Gebiet sind über Funk verbunden. Wenn einer ein interessantes Tier aufspürt wird das per Funk an die anderen weitergegeben. Dann geht es mit ‚Höchstgeschwindigkeit‘ zu der Stelle. Um zu viele Fahrzeuge an einer Stelle vermeiden gibt es z.B. in Sabi Sands die Regel dass nie mehr als 3 Fahrzeuge an einem Tier sein dürfen. Wenn weitere Fahrzeuge warten muss das erste Fahrzeug nach 15 min. weiterfahren. Weiterhin dürfen diese Fahrzeuge die Wege verlassen und ins Gelände fahren um den Tieren zu folgen und davon wird bei weniger oft zu sehenden Tieren (Löwe, Leopard, Gepard, …) auch Gebrauch gemacht. Zum Sehen ist die hinterste Reihe am besten, da man am höchsten sitzt. Zum Fotografieren bevorzuge ich die Reihe hinter dem Fahrer. Man kann über die vorne Sitzenden leicht drüberfotografieren aber der Winkel zu den kleineren Tieren ist nicht so steil nach unten. Der Beifahrersitz ist relativ ungünstig zum Fotografieren da man den Tracker vor sich hat.
Die Lodges sind meist nicht (oder nur mit einem elektrischen Zaun gegen Elefanten) umzäunt. Vor allem nachts können die Tiere durchs Camp spazieren. In der Gomo Gomo Game Lodge durfte man daher bei Dunkelheit nur mit einem Ranger außerhalb der Gebäude unterwegs sein.
Meine Empfehlung: mind. 2 Tage buchen. Damit hat man eine große Chance die Big Five zu sehen. Bei nur einem Tag Aufenthalt braucht man Glück um alle zu sehen. Wenn Sie mehrere Lodges in der Auswahl haben und sich nicht entscheiden können: nehmen Sie eine Lodge am Fluß bzw. mit Wasserloch. Noch besser ist es wenn alle Unterkünfte am Wasser stehen und Sie von Ihrer Veranda das Geschehen am Wasser beobachten können. Viele Lodges findet man in Google Maps bzw. Google Earth.
Einen Eindruck vom Aufenthalt in einer Lodge bekommt man auf meinen Seiten ‚Workshop Naturfotografie – Nkorho Lodge, Südafrika‚ und ‚Südafrika Frühjahr 2013‚ (Tau Game Lodge 23. – 25.4.2013 und Gomo Gomo Game Lodge 2. – 4.5.2013). Wie sie meiner Schilderung entnehmen können ist es kein Problem diese von hier aus per Internet zu buchen. Tipp: bei Vorauszahlungen nach Kreditkarte fragen, Überweisungen sind teuer (2017 zahlte ich für die Überweisung von 900 € bei der Spardabank 30 € Gebühr).

Bilder: Game Lodges / Game Drives mit Ranger
Zu den letzten beiden Bildern: Bei eigenen Game Drives nicht zu empfehlen. Der Ranger meinte diese Nashörner wären besonders friedlich sonst ließe er sie nicht so nahe an das Fahrzeug kommen.
Anmerkung:
Bei Tierarten, die nicht so oft vorkommen, kennen die Ranger die einzelnen Individuen (manche seit der Geburt). Männliche Löwen, Leoparden oder Löwenrudel haben oft Namen.

Eigene Pirschfahrten

Bei eigenen Pirschfahrten braucht man mehr Zeit (und Geduld). Man fährt oft stundenlang ohne ‘etwas’ zu sehen (nach 2 Tagen beachtet man Impalas nicht mehr). Katzen sind schwierig zu finden. Wo Autoansammlungen stehen ist (meist) etwas zu sehen. Allerdings kann die Sicht auf das Tier in der dritten Reihe eingeschränkt sein. Es ist ein Unterschied ob man die Tiere ‘nur’ sehen will oder ob man sie fotografieren will. Zum Fotografieren muss man näher dran sein. Allerdings kann ich mit dem eigenen Fahrzeug solange bleiben wie ich will (wichtig beim Fotografieren). Ich darf allerdings die Wege nicht verlassen.
Unter fünf Tagen ist die Chance die Big Five zu sehen gering. Bei etwas Glück sieht man in dieser Zeit ein oder vielleicht sogar zwei Mal Löwen, aber um einen Leoparden zu sehen braucht man viel Glück.
Siehe auch Kapitel ‚In den Nationalparks‘ weiter unten.

Bilder: Eigene Game Drives

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In den Nationalparks

Eintritt/WildCard
Am Eingang (Gate) zu einem Nationalpark muss man sich registrieren und den Eintritt bezahlen. Dazu muss man das Auto parken und zur Rezeption gehen. Beim Verlassen des Parks muss man sich wieder abmelden. Ob man zwischendurch den Park verlassen darf und am gleichen Tag wieder rein darf ohne ein zweites Mal Eintritt zu bezahlen weiß ich nicht (mit der WildCard sollte es kein Problem sein).
In Südafrika gibt es die WildCard (Ausländer benötigen die International All Parks Cluster, ; Preise 2016: R 1920/3005/3590 für eine Person/2 Personen/Familie, 2018: R 2450/3830/4585, 2023: R 2575/5585/6685). Diese bietet für ein Jahr kostenlosen Eintritt in fast alle staatlichen NPs in Südafrika und Swaziland (Liste der Parks s. WildCard). Man bekommt Sie in allen SAN Parks (sie gilt auch in den KNP Parks aber dort kann man sie nicht kaufen) oder im Internet. Der Eintritt in den Kruger NP kostet 2018 R 331/166 pro Tag und Erwachsenen/Kind (2023 sind es bereits R 460/230). Man sollte also rechnen was günstiger ist. Auch wenn man in einem Camp im NP wohnt muss man für jeden Tag zusätzlich zu den Übernachtungskosten den Parkeintritt zahlen (zumindest in Südafrika). Achten Sie beim Buchen von Unterkünften im Park das keine Conservation  fee (= Eintritt) berechnet wird wenn Sie eine WildCard haben.
Eintritte, Camps für alle NPs in Südafrika
Eintritte, Übernachtungen in NPs in Zimbabwe

Die Öffnungszeiten der Parks sind von Sonnenaufgang bis Untergang (in Halbstundenschritten) und stehen an den jeweiligen Toren (meist in Form einer Uhr). In Südafrika sind im Sommer die Öffnungszeiten der Camps in den NPs eine halbe Stunde früher als die an den Gates nach außen. Kommt man zu spät kann es Geldstrafen geben. Da auf den Wegweisern an den Kreuzungen in den NPs immer auch Entfernungen stehen kann man gut planen. Außerdem gibt es für die großen Parks (Kruger NP, Etosha, …) Karten mit Entfernungsangaben zu kaufen. In kleineren Parks bekommt man oft einen Wegeplan am Eingang. Dieser ist für die Orientierung sehr hilfreich.

Verhalten
In allen Parks mit gefährlichen Raubtieren darf man das Auto nur in den Camps bzw. an besonders gekennzeichneten Stellen verlassen (Ausnahme Mana Pools in Zimbabwe: dort darf man überall aussteigen bzw. herumlaufen). Dies können Rastplätze (mit oder ohne Zaun), Aussichtspunkte (meist auf Hügeln, ohne Zaun) oder auch lange Brücken (kenne ich nur im Kruger NP) sein. D.h. man verbringt viel Zeit im Auto.

Bilder: Stellen zum Aussteigen

In den Parks gilt die Regel ‚Tiere haben absolute Vorfahrt‘ (z.B. sollte man nicht über die ‚Hinterlassenschaften‘ von Tieren fahren da im Mist oft Dungkäfer sind und diese ökologisch wichtig sind). Auch darf man die Straßen nicht verlassen und es gibt Geschwindigkeitsbegrenzungen: 50 km/h auf Teerstraßen und 40 km/h auf Schotterstraßen. Im Kruger NP gibt es mobile Radarkontrollen! M.E. gibt es bei Skukuza sogar eine fest installierte Radarfalle. Bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um mehr als das Dreifache wird die Todesstrafe gleich vor Ort exekutiert. Dafür ist der zweite Mann zuständig.

Das mit der sofort auszuführenden Exekution ist natürlich Blödsinn 😉 . Der 2. Ranger sichert gegen Raubtiere.

Pirschfahrten
Die meisten Tiere sind am Morgen und am Abend am aktivsten. In der mittäglichen Hitze suchen viele Tiere nach Schatten. Auch wenn das Aufstehen schwer fällt sollte man möglichst mit den Toröffnungszeiten starten. Mittags kann man eine Pause einlegen. Am Nachmittag steht eine zweite Pirschfahrt bis Torschluss an.

Bilder: Im Schatten ruhende Tiere

Grob sieht mein Tagesablauf so aus: Los geht es wenn die Tore öffnen, zw. 8.30 Uhr und 10.00 Uhr gibt es ein ausgiebiges Frühstück in einem Camp (Restaurant) oder Rastplatz (in Afsaal und Tshokwane kann man Speisen/Getränke kaufen). Natürlich kann man sich auch ein Picknick einpacken. Dann geht es weiter bis Mittag. Danach ist erst mal Pause im Camp angesagt: Essen, Einkaufen und im Camp umschauen (oft gibt es ein Wasserloch oder die Aussicht auf einen Fluss/Damm, manche Camps haben auch innen einen Trail). Manchmal mache ich auch ein kleines Nickerchen. Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr geht es wieder los bis die Tore schließen. So kommen bis zu 200 km am Tag zusammen. Abendessen gibt es bei mir immer im Restaurant. Danach kann man den Tag bei einem Bier/Wein am Wasserloch oder vor der Unterkunft ausklingen lassen (so war es zu analogen Zeiten, im Digitalzeitalter kümmert man sich um die Bilder: sichern, anschauen, …).
Bevor ich losfahre (oder am Abend vorher) überlege ich mir grob eine Strecke anhand der Karte. Die Auswahl erfolgt nach interessanten Zielen wie Wasserlöchern, Flüssen, Bird Hides, Tiersichtungen von anderen (Sighting Boards). Am Morgen werden auch mögliche Plätze fürs Frühstück einbezogen. Normalerweise fahre ich ca. 15 – 35 km/h je nach Gelände und Bewuchs. Damit hat man eine Chance auch etwas verdeckt stehende Tier zu entdecken. Nur wenn ich es eilig habe nutze ich die Höchstgeschwindigkeiten. Man sollte etwas ‚Luft‘ einplanen. Unterwegs bekommt man manchmal Tipps von anderen Besuchern oder man bleibt bei interessanten Tiersichtungen länger an einer Stelle stehen oder die Straße ist für eine gewisse Zeit durch Tiere blockiert.

Die Sighting Boards gibt es in den Camps und an den Gates meist in der Nähe des Restaurants oder der Rezeption. Man kann sich danach orientieren aber eine Garantie dass man das Tier dort auch sieht gibt es nicht.

Wasserlöcher sind immer ein ergiebiges Ziel. Wenn etwas los ist bleibe ich länger (Elefanten am/im Wasser sind immer interessant). Ist kein Tier zu sehen fahre ich weiter. Es macht wenig Sinn zu warten in der Hoffnung das irgendwann Tiere auftauchen. Das gleiche gilt wenn man an einem Fluss entlang fährt: während der Fahrt schauen ob man was entdeckt und wenn man was entdeckt hat sucht man sich eine Stelle von der man das Geschehen am besten beobachten kann. Oft gibt es auch Stichwege oder Schleifen an Gewässern. Von diesen hat man meist eine gute Sicht ohne störende Büsche (gilt vor allem für das Fotografieren).

Bilder: Tiere im/am Wasser

Die Schotterstraßen gehen manchmal durch meist trockene Bachläufe. Wenn man sich für Vögel interessiert sollte man hier langsam fahren bzw. anhalten und das Wasser links und rechts sorgfältig nach Vögeln absuchen. Im Bild mit der Furt sieht man z.B. einen Hammerkopf und im Vordergrund einen kleinen Vogel. Am Vortag hatte es geregnet. Deshalb hatte der Fluss mehr Wasser. Für mich mit einem normalen Auto war hier Ende. Mit 4WD kommt man sicher weiter. Der Nilwaran wurde ebenfalls an einer Durchfahrt durch ein Bachbett aufgenommen. So sehen die Durchfahrten aus wenn es trocken ist.

Ansammlungen von mehreren Autos deuten auf Katzen hin. Als erstes achtet man darauf in welche Richtung die anderen schauen. Sieht man dort kein Tier fragt man einfach seinen Auto-Nachbarn was er wo sieht. Manchmal kommt es vor dass das Tier sich einfach hinter dem nächsten Busch versteckt oder schon längst das Weite gesucht hat.

Wenn Elefanten auf das Auto zugehen sollte man das Ernst nehmen und den Rückwärtsgang einlegen. Es sind meistens nur Scheinangriffe aber sicher ist sicher.

Bird Watching
Ich bin nicht der große Vogelbeobachter, aber als ‚Beifang‘ nehme ich Vogelbilder gerne mit. In manchen NPs gibt es Bird Hides (sind in der Karte eingezeichnet) an Wasserlöchern bzw. Flussläufen. Im Kruger NP gibt es sogar eines in dem man Übernachten kann (muss man vorher buchen wie die anderen Unterkünfte auch). Gute Möglichkeiten bieten auch die Camps und Rastplätze. Ansonsten bleibt nur das Auto als Tarnzelt.

Von der Low Water Bridge bei Balule (war 2013 wg. Hochwasserschäden gesperrt) kann man gut Wasservögel fotografieren.

Allgemein
Bei kleineren Parks sollte man sich vorher informieren welche Tierarten es im ausgewählten Park gibt. Oft gibt es auf der Homepage des NPs eine Liste der vorkommenden Säugetiere/Vögel zum Herunterladen. Diese Liste ist auch eine gute Hilfe bei der Bestimmung der Tiere. Was es nicht gibt kann man nicht gesehen haben 😉

Drei kleine Geschichten die zeigen sollen wie zufällig Tiersichtungen sind
1996 war ich 15 Tage auf eigene Faust im Kruger NP. Am 9. Tag habe ich meinen ersten Leoparden gesehen, bis zum Ende habe ich insgesamt 4x Leoparden gesehen.
2010 bin ich im Kruger NP von Satara nach Berg-en-Dal gefahren. An diesem Tag habe ich insgesamt 8x Löwen an verschiedenen Stellen gesehen. Normalerweise ist man froh wenn man alle paar Tage einmal Löwen sieht.
Über die Jahre war ich mehr als 30 Tage im Kruger NP. Ich habe dort nur ein einziges Mal auf einer eigenen Pirschfahrt einen Geparden gesehen. Ein zweites Mal sah ich 2010 auf einem Game Drive der Gomo Gomo Game Lodge einen weiteren Geparden im Kruger NP.

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Unterkunft

Als erstes muss man entscheiden ob man im Park übernachten möchte oder außerhalb. Wie oben schon erwähnt öffnen die Tore in den Camps im Sommer eine halbe Stunde früher. Außerdem ist man näher am Geschehen und man muss sich nicht erst am Gate anmelden.

Camps in den Nationalparks
Die meisten Camps haben ein von innen einsehbares, manchmal beleuchtetes Wasserloch oder liegen an einem Fluß. Ein Besuch lohnt sich. In den letzten Jahren habe ich kein beleuchtetes Wasserloch mehr gesehenm wahrscheinlich zum Schutz der Tiere (zumindest im Kruger NP). In den größeren Camps findet man ein Restaurant, einen kleinen Laden, eine Tankstelle und meistens einen Pool.
Besonders schön finde ich Olifants (Kruger NP) mit der Aussicht auf den Olifants River und Okaukejo (Etosha) mit einem gut besuchten Wasserloch. In 2013 war der Fluss in Olifants nachts nicht mehr beleuchtet. Um Satara ist die Löwendichte am höchsten (die S100 habe ich ‚Lion Road‘ getauft). Meist versuche ich 2 Nächte im gleichen Camp zu bleiben.
Die Unterkünfte sind funktional und sauber. Sie haben zwei oder mehr Betten, meist Klimaanlage und Kühlschrank. Fast alle haben Koch- und/oder Grillgelegenheiten für Selbstversorger, teilweise auch Geschirr (in den Beschreibungen steht was vorhanden ist). Der Preis (um die R 800 – 1000 in Südafrika) gilt meist für die komplette Unterkunft unabhängig von der Personenanzahl. Beim Zeltplatz (ca. R 200/2 Pers.) auf Schatten achten, Zelt gut verschließen wegen der Affen (s. Bilder).
Die Restaurants in den Camps im Kruger NP gehören bis auf eine(?) Ausnahme zur gleichen Kette. Die Speisekarten sind identisch. Wenn man länger im Park ist wird das Essen dort schnell langweilig. 2017 scheint der Betreiber pleite gegangen zu sein, mal sehen was kommt.

Bilder: Unterkünfte in Nationalparks
Die letzten vier Bilder sind bei einem mittäglichen Rundgang im Oktober 2010 am Zeltplatz in Berg-en-Dal entstanden. Es war ein Kommen und Gehen. Die Affen haben das Zelt komplett ausgeräumt. Ob das Zelt nicht richtig verschlossen war oder die Affen es geöffnet haben kann ich nicht sagen. Ich kann mir aber die Gesichter der Besitzer vorstellen wenn sie zurückkommen.
Affen sind eine Plage (es gilt: auch wenn man sie nicht sieht sind sie da). Man sollte keine Esswaren herumliegen lassen, keine Türen offen lassen. Moderne Affen können auch Kühlschränke öffnen. Deshalb bei Kühlschränken im Freien, wenn vorhanden, immer das zusätzliche Gitter schließen oder etwas davor stellen. Beim Kochen im Freien muss immer(!) jemand auf die Eßwaren acht geben. Schon ein kurzer Gang ins Haus nur um etwas zu holen gibt den flinken Tieren die Gelegenheit etwas zu stibitzen.

Für Selbstversorger: Auf manchen (größeren) Rastplätzen kann man sich Gasgrills gegen Gebühr leihen (habe ich nur im Kruger NP gesehen).

Buchen Kruger NP: Die Unterkünfte in den nördlichen Camps sind nicht so überlaufen und man hat eine Chance direkt vor Ort noch was zu bekommen (einfach am Gate oder im Camp fragen). Ab Olifants/Satara muss man Glück haben das noch was frei ist. Am besten man bucht die Unterkünfte mind. 8 Wo. vor Reisebeginn im Internet (in Ferienzeiten noch früher, Satara/Lower Sabie möglichst früh da es oft ausgebucht ist). Falls nicht mehr alle Termine frei sind lohnt es sich ein paar Tage später nochmal zu schauen oder ein Ausweichcamp zu suchen und bei beim Betreten des Parks zu fragen ob im gewünschten Camp noch was frei ist. Umbuchungen direkt vor Ort sind möglich (m.W. bekommt man 2/3 der Differenz zurück wenn die neue Unterkunft billiger ist).

Wilderness Trails im Kruger NP
Im Kruger NP gibt es sieben verschiedene Wilderness Trails und einen Backback Trail. Die Trail Camps sind an verschiedenen Orten im Park. Es ist ein All-inclusiv Packet für 3 Nächte/2 Tage (Soft Drinks/Alkohol muss man selbst mitbringen). Die Trails starten an einem Sonntag oder Mittwoch (mit wenigen Ausnahmen). Man trifft sich am Nachmittag in einem vorgegebenen Camp und wird mit einem Jeep zum Trail Camp gefahren. Es sind bis zu 8 Teilnehmer und 2 Ranger (und ein Koch). Dort gibt es Abendessen und eine Einweisung durch den Ranger. Man übernachtet in einfachen Hütten (je 2 Personen), es gibt eine Gemeinschaftsdusche und Toilette. Das Camp befindet sich abseits von für Touristen befahrbaren Straßen im Busch. An den 2 Tagen macht man jeweils 2 Wanderungen (morgens und nachmittags) in der Umgebung. Meist fährt man ein Stück mit dem Auto bevor man los läuft. Der Ranger erklärt was man unterwegs so sieht: Spuren von Tieren, Pflanzen, Insekten. Natürlich kommt man zu Fuß nicht so nah an die Tiere wie mit dem Auto. Aber es ist ein sehr intensives Erfahren der Wildnis. Beide Ranger haben immer ein Gewehr dabei.
Ich war bisher auf dem Wollhuter Trail (2010) und dem Olifants Trail (siehe Reise Südafrika Herbst 9. – 12.10.2013). Wenn man Löwen ‚hautnah‘ sehen will soll der Sweni-Trail am besten sein.
In Reiseführern steht teilweise dass die Trails ein Jahr im voraus gebucht werden müssen. Dies ist sicher richtig wenn man zu einem bestimmten Termin einen ganz bestimmten Trail machen will. Wenn man zeitlich etwas flexibel ist und nicht auf einen bestimmten Trail festgelegt ist findet man auch  2 – 3 Monate vorher noch freie Plätze. Hier sieht man die Belegung der einzelnen Trails allerdings nicht tagesaktuell (Ausgabedatum steht oben). Die Buchung geht leider nur per Web-Formular und man bekommt die Antwort ein paar Tage später per E-Mail/FAX.

Am Wollhuter Trail hatten wir ein bleibendes Erlebnis: Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir zwei Nashörner in ca. 50 – 80 m Entfernung. Es regnete leicht. Die Gruppe stand hinter einem großen Termitenhügel. Plötzlich liefen die Nashörner in unsere Richtung los. Eines lief auf die linke Seite der Gruppe zu das andere auf die rechte. Ich sah wie der 2. Ranger auf der linken Seite Holzstücke in Richtung des einen Nashorns warf. Wie es aussah rannte das Nashorn ca. 20 m an der Gruppe vorbei. Ich stand auf der rechten Seite der Gruppe, der eine Ranger ca. 5 m vor mir. Hier rannte das andere Nashorn direkt auf den Rand der Gruppe zu. Nach meiner Schätzung würde es wahrscheinlich knapp an uns vorbeirennen. Plötzlich hörte ich einen Schuß. Das Nashorn machte einen kleinen Bogen von der Gruppe weg und rannte im Abstand von 8 – 10 m an mir vorbei. Das waren eine Tonne mit ca. 20 – 30 km/h. Der Ranger sagte nachher das er ’nur‘ in den Boden geschossen habe. Wir haben dann noch diskutiert ob der Schuß der Grund für den leichten Bogen weg von uns war oder ob das Nashorn uns als Hinternis ausgemacht hat und ausgewichen ist (Nashörner sind kurzsichtig). Dann gingen wir weiter zum Auto. Es war ziemliche Stille.
Beim Abendessen sagte der Ranger noch: Today I made a mistake. I had to shot this rhino. (Heute habe ich einen Fehler gemacht. Ich hätte das Nashorn schießen müssen). Warum? Er hat nur einen Schuß (zum Nachladen wäre er nicht mehr gekommen). Aber es ist ja gut ausgegangen.
Ich kann nicht mehr sagen ob es vor oder nach dem Ereignis war. Auf jeden Fall fragte ich den Ranger wie oft sie auf Tiere schießen müssen. Die Antwort war, dass in den 25 Jahren wo es die Trails gibt, 3 – 5 mal ein Tier erschossen wurde. Jeder Trail findet 2x pro Woche statt (2 x 8 Trails x 50 Wo. x 25 Jahre = 20 000 Trails).

Unterkünfte außerhalb des Kruger NP
Hazyview ist vom Tourismus in den Kruger NP geprägt. Man erreicht folgende Gates: Phabeni (12 km), Numbi (15 km), Paul Kruger (47 km). Von Komantipoort sind es 10 km bis zum Gate Crocodile River Bridge. Entlang des Crocodile Rivers beim Malelane Gate gibt es außerhalb des Kruger NPs einige Lodges (man sieht sie vom Kruger NP). Diese bieten auch Safaris in den Park an. Von Nelspruit kann man auch das Malelane Gate (67 km) erreichen.
Soweit mir bekannt ist gibt es in Phalaborwa auch Unterkünfte. Auf jeden Fall gibt es dort einen Spar. Zum Phalaborwa Gate sind es ca. 2 km. Beim Punda Maria Gate sieht es mit Unterkünften nicht so gut aus (ebenso mit Einkaufsmöglichkeiten). Der nächste mir bekannte Ort mit Unterkünften ist Thohoyandou und ca. 65 km vor dem Gate. Ähnlich ist es beim Parfuri Gate.
Private Unterkünfte in Südafrika kosten so zw. R 400 – 1000 für 2 Personen und sind oft mit Frühstück. Wenn man in einen Park geht startet man meist früh und das Frühstück in der Unterkunft nützt nichts da dieses erst ab 7 oder 8 Uhr serviert wird.
An der Garden Route und in den großen Städten gibt es auch Backpacker.

Um den Kruger NP gibt es private Game Reserves mit besseren Unterkünften (siehe Game Lodges versus eigene Pirschfahrten).

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Fotografieren

Fotografieren von Tieren ist gar nicht so schwierig. Im Auto kommt man relativ nahe an die meisten Tiere ran da diese keine Scheu davor haben. Tiere in 10 – 20 m Entfernung sind keine Seltenheit. M.E. sollte man eine Telebrennweite mit mind. 300 mm (= 200 mm bei APS-C) haben. Natürlich erleichtern längere Brennweiten das Fotografieren. Will man Vögel fotografieren sind längere Brennweiten erforderlich (vor allem in den Camps und bei großen Vögeln kommt man auch mit 200 – 300 mm zum Ziel). In den privaten Schutzgebieten dürfen die Fahrzeuge die Wege verlassen und kommen damit näher an die Tiere. Landschaftsfotografie aus dem Auto ist schon schwieriger, vor allem bei flacher Landschaft. Aber man besucht die Nationalparks ja nicht wegen der Landschaft.
Um nicht zu verwackeln hilft ein Bohnensack zum Auflegen am Autofenster, ein Autoscheibenstativ oder ein Einbeinstativ. Ich nutze einen Bohnensack aus Leder und kaufe mir jedes Mal im Land ein Kilo Reis oder Bohnen im Plastikbeutel welche ich in den Beutel stecke (am Ende der Reise verschenke ich den Inhalt an Bedürftige). Wenn die Kamera aufgelegt wird muss der Motor ausgeschaltet sein da sich sonst die Vibration auf die Kamera überträgt. Fotografieren Sie auch nicht durch die Scheiben. Diese können schmutzig oder getönt sein oder es spiegelt sich etwas im Glas. Fahren Sie möglichst so an das Objekt dass Sie durch ein (geöffnetes) Seitenfenster fotografieren können. Falls zwei Personen im Auto fotografieren möchten kann die zweite Person auf den Rücksitz gehen und hat damit auch beide Seiten zum Fotografieren.
Tiere können sich immer bewegen. Als gute Belichtungszeit hat sich 1/2x Brennweite herausgestellt (das ist bei 300 mm >= 1/600 s) um nicht sofort Bewegungsunschärfe zu bekommen. Bei sich schnell bewegenden Tieren wie Wildhunden muss sie natürlich noch kürzer sein. Der Stabalizer hilft nur bei Eigenbewegungen nicht bei einer Bewegung des Objektes. Dies bedeutet das man meist mit ASA-Zahlen oberhalb von 100 ASA fotografiert (stellen Sie auf ISO-Automatik). Da man nicht voraussieht wann es Action gibt sollte man die Kamera auf Reihenaufnahmen umstellen. Bei mehreren Aufnahmen nacheinander ist auch die Chance höher bei sich bewegenden Tieren wenigstens ein scharfes Bild im Kasten zu haben. Allerdings hat man nachher die Arbeit von den vielen Mehrfachaufnahmen die beste(n) auszusuchen und den Rest zu löschen. Bedenken Sie auch dass dies viel Speicherplatz ‚kostet‘. Auch werden Sie auf Safari sehr viel mehr Bilder machen werden als sonst im Urlaub. Denken Sie deshalb an genügend Speicherkarten und ev. an eine Ersatzbatterie. Ich bin schon auf über 600 Bilder auf einem Game Drive von 3h gekommen. Dies ist sicher die Ausnahme aber es ist besser wenn am Ende eines Game Drives die Speicherkarte nur halb voll ist als wenn nach der halben Zeit alle Speicherkarten voll sind.
RAW oder JPEG? Beides! Ich nutze die JPEG-Dateien zum schnellen Durchsehen. Wenn ich die Bilder weiter verwende werden die RAW-Dateien entwickelt.
Ich habe immer ein Notebook dabei (siehe Workflow/Bildeingang). Abends werden die Aufnahmen überspielt und gesichtet (weniger gute werden gleich gelöscht) und auf einem 2. Medium zusätzlich gesichert. Das 2. Medium sollte immer getrennt vom Notebook aufbewahrt werden (Einbruch in Hotelzimmer!). Ich habe z.B. die ext. Festplatte bzw. den USB-Stick immer in der Fototasche dabei. Einen USB-Stick kann man auch in die Hosentasche stecken. Auch auf dem Heimflug sind die Datenträger getrennt: Notebook im Handgebäck und ext. Festplatte im aufgegebenen Gepäck oder umgekehrt. Eine Beschreibung meines Workflows finden sie hier.
Will man kein Notebook mitnehmen wird es schwieriger mit der Datensicherung. Es gibt sogenannte Image Tanks. Das sind Festplatten mit Batterie und Kartenleser (SD/CF). Per Knopfdruck kann man die Speicherkarte auf die Festplatte überspielen. Beim Kauf sollte man darauf achten wieviele GB mit einer Batterieladung übertragen werden können und wie schnell die Übertragung ist. Sind allerdings nicht ganz billig und man hat noch keine 2. Sicherung falls man die Speicherkarten wiederverwendet.
Geräte (Angaben lt. Hersteller):
Nexto ND2901: ca. 270,- € ohne HD, 1,4 GB/min, Akkubetrieb bis zu 1,5h = 120 GB, USB3.0
Hyperdrive Colorspace UDMA2: ca. 240,- € ohne HD, 1,6 GB/min., Akkubetrieb bis zu 2h = 200 GB, WLAN, USB2.0.
WD My Passport wireless (nur SD-Karten): 2 TB ca. 200,- €, 330 MB/min (mit aktuelle Firmware 1.03.13 600 MB/min), Akkubetrieb bis zu 6h = 110 GB (210 GB), WLAN, USB3.0.

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Mietwagen/Straßen

Nachdem das südliche Afrika englische Kolonie war herrscht überall Linksverkehr. Ansonsten sind Südafrika, Namibia und Zimbabwe sehr gut mit dem Auto bereisbar, weniger gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Autos sind in Südafrika viel billiger als z.B. in Namibia. Man kann überlegen ob man das Auto in Südafrika mietet und damit in das gewünschte Nachbarland fährt. Unterschätzen Sie aber nicht die Entfernungen. Um den Mietwagen in andere Länder mitnehmen zu können braucht man eine Genehmigung (Permit, muss an der Grenze vorgezeigt werden) vom Autovermieter (gilt auch für Lesotho/Swaziland) -> vorher abklären ob der ausgewählte Vermieter das auch erlaubt (und was es kostet).
Inzwischen sind die Preise gestiegen. Vor Corona (2017) habe ich für einen Kleinwagen für 4 Wochen noch um die 250 € bezahlt. 2023 waren es schon über 500 € (jeweils mit SB von 500 – 1000 €). Das Permit für eSwatini kostet 2017 R 500, 2023 hat es R 1470 gekostet.
Die großen Straßen in Südafrika sind normalerweise in (sehr) guten Zustand (Bezeichnung N bzw. R). Nebenstraßen sind meistens Schotterstraßen. Allerdings hatte ich auf der R722 zwischen Harrysmith und Newcastle ca. 40 km Schotter.  Außerhalb der großen Städte ist wenig Verkehr. In Namibia hat man weniger Teerstraßen. Schotterstraßen kann man mit ca. 60 – 70 km/h befahren. Abrupte Richtungsänderungen und das Fahren zu nahe am Straßenrand (Sandstreifen am Rand) sind zu vermeiden. In Zimbabwe war ich nur 1996. Die Hauptverkehrsstraßen waren geteert und in guten Zustand, der Rest war Schotter. Wie es heute aussieht kann ich nicht sagen.
Ich war bisher immer mit einem normalen Auto unterwegs. In den großen Parks (Kruger, Kalahari, Etosha, Hwange NP) reicht ein normales Auto, 4WD ist nicht erforderlich. Im Marakele, Hluhluwe-iMfolozi NP und Ithala GR kam ich an Grenzen wo ich mit meinen normalen Auto nicht mehr weitergefahren bin. Aber ein Teil dieser Parks ist auch mit einem normalen Auto befahrbar. Für den Rest ist mind. ‚High Clearance‘ empfehlenswert. Es gibt auch Wege nur für 4WD (für abenteuerlustige Autofahrer). Es hängt auch vom Wetter ab, in der Regenzeit sind weniger Wege mit normalen Autos befahrbar (oder sogar ganz gesperrt) als in der Trockenzeit. 2016 bin ich im Kglagadi-NP einmal im Sand steckengeblieben und musste losgeschleppt werden. Die Pisten sind dort sehr sandig und die NP-Verwaltung hatte den Sand mit einem Räumgerät gleichmässig verteilt. Tipp: wenn man festsitzt nicht versuchen weiterzufahren da man sich sonst leicht ‚eingräbt‘. Als erstes versuchen rückwärts rauszukommen.
Furten über Wasserläufe sind zwar die meiste Zeit trocken aber wenn es regnet kann es sein dass man ein paar Stunden warten muss bis das Wasser niedriger wird. Schwierig wird es wenn man nicht sieht wie tief das Wasser ist.

Für die Navigation nutze ich MapFactor Navigator mit OpenStreetMap-Karten auf meinem Smartphone. Man benötigt keine Online-Verbindung, die Karten kann man zuhause herunterladen. Hat in Südafrika (und anderswo) sehr gut funktioniert. Wenn man mit dem Finger die Karte antippt werden oben Flaggen eingeblendet. Mit der 3. Flagge (2. Flagge = Zwischenziel) kann man ein Ziel setzten (es geht auch über die Suche) zu dem man anschließend navigieren kann. Wenn das Navi eine anderes Strecke wählt als man fahren will kann man diese mit einem Zwischenziel an der richtigen Stelle ‚erzwingen‘. Wenn Sie es zum erstenmal nutzen probieren sie es vorher zuhause aus. Empfehlenswert ist es sich die Route vorher anzusehen denn das Navi wählt rigoros die kürzeste Strecke. Bei ungünstiger Streckenführung kann man die Route mit Zwischenzielen anpassen oder man fährt stur die gewünschte Strecke. Irgendwann wird die Route neu berechnet und passt dann hoffentlich.

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Telefon/Internet

SIM-Karte
Telefonläden gibt es in jeder Mall. Allerdings kann es sein dass man dort eine schriftliche Bestätigung des Hotels benötigt das man im Hotel wohnt (war bei mir in Boksburg so). Die SIM-Karte selbst ist kostenlos (oder R 1). Am Flughafen in Johannesburg bekommt man die SIM-Karte problemlos. Meistens ist vor dem Laden im Erdgeschoss eine Schlange. Es soll einen 2. Vodacom-Laden im 1. OG geben. SIM-Karten verfallen nach 3 Monaten (und damit die Telefonnr.) wenn man sie nicht benutzt.
Am Flughafen bieten sie mir eine gemietete SIM-Karte an. Der Vorteil: diese verfällt nicht mehr. Kostet R 500 die man abtelefonieren kann. Bei Datennutzung kostet sie R 1000 und das Datenvolumen kostet jeweils das doppelte. Damit ist diese für mich nicht geeignet.
Wenn sie kein Smartphone mit Dual-SIM-Karte haben nehmen Sie ein altes Zweithandy mit (darf nicht SIM-locked sein!). Für Tethering ist ein Smartphone erforderlich. Im Notfall steckt man die deutsche SIM-Karte ins alte Handy und die südafrikanische SIM-Karte ins Smartphone.

Kosten (hier Vodacom)
Die Gesprächskosten betragen ca. R 1,5/Min., SMS national ca. R 0,7, SMS internat. ca. R 1,5. Internationale Gespräche sind nicht möglich. Air Time (Gesprächsminuten) gibt es bei Vodacom im Laden in 1-Rand-Schritten. Man bekommt sie aber auch an fast jeder Ladenkasse dann allerdings in festen Abstufungen: R 19, R 29, …
Die Standard-Preise für Internet-Traffic (data, 30 Tage gültig): 500 MB = R 99, 1 GB = R 149, 2 GB = R 249, 3 GB = R 299. Es sind die gleichen Kosten im Laden wie im Internet (es gibt daily, weekly und monthly rates, once off = einmalig, recurring = verlängert sich automatisch).
Achtung: Nach Verbrauch des Datenvolumens surft man mit R 0,99/MB (vom Prepaid-Guthaben) weiter! Besser: man kauft sich einfach ein neues Datenvolumen.
Die Installation ist einfach: man gibt den auf dem Beleg angegebenen Code (*100*01*<Code>#) am Telefon ein. Guthaben abfragen: *100#

Bei den Unterkünften achte ich auf Internetzugang. Das WLAN in den Hotels war meist gut. Abgelegene Hotels sind mobil angebunden und da kann die Datenrate stark schwanken. In den Restaurants im Kruger NP gibt es inzwischen auch WLAN. 2023 wan d Vbndngen gut. Nur in Lower Sabie hatte  ich an 2 Abenden eine gute Verbindung, am 3. Abend ging gar nichts.

Mobiles Internet (Tethering) nutze ich immer dann wenn es kein WLAN gibt. Im Dinokeng Game Reserve war die Geschwindigkeit wechselnd, von gut bis sehr langsam. Im Kruger NP war die Anbindung gut, geht aber nur in der Umgebung der Camps.

(Prepaid-)Tarife von Vodacom im Internet (Preise von 3/2023):
Airtime: Anytime Per Second: R 1,25/Min., SMS national R 0,52, SMS internat. R 1,74;
Prepaid 79c: : R ,79/Min., SMS national R 0,52, SMS internat. R 1,74. Den Unterschied zw. beiden Tarifen kenne ich nicht.
Daten: 500 MB R 69, 1 GB R 85, 2 GB R 149, 4 GB R 249, 10 GB R 469, jeweils 30 Tage gültig (once off = einmalig, recurring = verlängert sich automatisch).
Hinzu kommt noch die SIM-Karte. Ob andere Anbieter günstiger sind kann ich nicht sagen.

2023 habe ich mir am Flughafen ein Starterset für R 399 gekauft (SIM-Karte R 100, Airtime R 29, 5 GB Daten R 270, gibt es auch mit anderen Datenmengen). Man kann Daten bzw. Airtime im Supermarkt bzw. Internet nachkaufen. Diese SIM-Karte funktioniert auch in Deutschland: R 2,50 für Inlandsanrufe, R 5 für internat. Anrufe, R 1 für SMS und R 0,5 pro MB Daten. Bei Blau bezahle ich 2 € für einen Anruf aus Südafrika.

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Tipps

Kühlbox: Zu Beginn der Reise kaufe ich mir bei Spar, Pick’n Pay oder einem anderen Discounter eine Kühlbox (ca. R 120) mit Kühlelementen (ca. R 20 pro Stück). In fast jeder Unterkunft hat man einen Kühlschrank mit Eisfach wo man die Elemente einfrieren kann (oder man fragt den Vermieter ob er sie nicht über Nacht bei sich ins Gefrierfach legen kann). Am Ende der Reise verschenke ich die Box. Eine andere Möglichkeit ist einfach die 1,5l Plastik-Wasserflaschen ins Gefrierfach zu legen. Am Morgen sind diese gefroren (mir ist noch keine aufgeplatzt). Im Auto tauen sie mit der Zeit auf und man hat später ein kühles Getränk. Kann man auch als Kühlelement nutzen!

Ich nehme immer auch ältere Kleidung mit. Am Ende der Reise verschenke ich diese bzw. lasse sie einfach im Zimmer liegen. Damit kann man Leuten eine Freude machen und es schafft Platz im Koffer für Souvenirs 😉

Links zum Thema
Links zu Reisebeschreibungen von mir über das südliche Afrika