– Safari Guide Kurs 2017

Allgemeines

Hier wird nur der Safari Guide Kurs beschrieben. Die Anreise einschließlich der ersten zwei Tage in Johannesburg und die anschließende Rundreise mit Bettina wird hier beschrieben.

  • Safari Guide Kurs 1.10. – 27.10.2017
  • Reiseroute: Johannesburg – Dinokeng Game Reserve – Johannesburg
  • Kosten Safari Guide Kurs: R 25300 (1764,60 €, davon 60 € Bankgebühren)
  • Bilder: 834 gemacht, davon 312 archiviert

Alle Preise im Text beziehen sich auf den Zeitpunkt der Reise. Wechselkurs: 1 € = ca. 16 Rand (schwankt zw. 15,5 und 16,5 R).

Inhalt

Vorbereitung

2014 stieß ich im Internet auf den 4 wöchigen Safari Guide Kurs von EcoTraining (wird auch in Deutschland u.a. von ViaVerde angeboten). Das wäre doch etwas: 4 Wochen im Busch und dabei auch noch was lernen. Bei meiner weiteren Recherche bin ich noch auf weitere Anbieter gestoßen: Limpopo Field Guiding Academy und Bhejane Nature Training (nur 10 Wo. Kurs).
Bis jetzt konnte ich mich nicht richtig für einen Kurs entscheiden. Im März 2017 war ich auf der ITB in Berlin bei EcoTraining. Allerdings haben sich bei EcoTraining die Kosten von 2014 bis 2017 auf R 46600 ungefähr verdoppelt. Deshalb habe ich mich für das vierwöchigen Field Guide Training bei Limpopo Field Guiding Academy entschieden (Preis ab 1.7.2017 R 25300). Ein wichtiger Gesichtspunkt für mich ist auch das der Kurs im malariafreien Dinokeng Game Reserve (auf Google Maps) stattfindet, ca. 100 km nördlich vom Johannesburger Flughafen und 50 km nördlich von Pretoria.

Der Kurs umfasst:
– FGASA Level 1 Mentorship (Theory and Practical)
– CyberTracker Track and Sign Course
– LFGA Manuals
– Basic Dangerous Game Course
– 4×4 Training
– Bush cooking skills

Mir geht es weniger um die Ausbildung zum Safari Guide (für die FGASA-Zertifizierung bräuchte man auch mind. einen 2-Monatskurs), vielmehr reizen mich 4 Wochen im Busch und etwas zusätzliches Wissen schadet auch nicht 😉

Zeitlicher Ablauf der Vorbereitungen/Buchungen:
18.05. Buchung Safari Guide Kurs bei Limpopo Field Guiding Academy (R 25300)
29.05. Überweisung 50% Anzahlung (R 12650 = 878,80 € + 30 € Bankgebühren)
05.09. Überweisung Rest (R 12650 = 825,80 € + 30 € Bankgebühren)
An den beiden Überweisungen sieht man wie der Rand in kurzer Zeit an Wert verloren hat.

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Überblick über das Dinokeng Game Reserve

Das Dinokeng Game Reserve befindet sich ca. 100 km nördlich vom Johannesburger Flughafen und 50 km nördlich von Pretoria (auf Google Maps mit Limpopo Field Guiding Academy). Leider ist die Limpopo Field Guiding Academy falsch in Google Maps eingezeichnet. Hier die Satelitenansicht. Man sieht deutlich die Zeltreihe für die Teilnehmer und die Gebäude. In Google Maps ist das Camp im Stausee. In der Realität ist das Ende des Stausees allerdings fast einen halben km vom Tau Camp entferrnt. Dies ist auch der Grund warum mein Navi-Eintrag nicht gestimmt hat (s. Anfahrt 1.10.).

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Fotoausrüstung/Bilder

Kamera: Canon EOS 7D Mark II (+ EOS 7D als Reservebody)
Objektive: Sigma 4,5-5,6/8–16mm, Canon 3,5-5,6/15-85mm, Canon 4/70-200 mm + Canon 1,4x Extender, Canon Makro 2,8/100 mm IS USM, Sigma 5,0-6,3/150-600 mm, Canon EF 1,8/50 mm
Blitzgeräte: Yongnuo YN600EX-RT, Ringblitz Metz MB 15 MS-1
Stativ: Einbeinstativ mit Kugelkopf, Bohnensack

Bilder:
Während des Kurses habe ich insgesamt 834 Bilder gemacht. Davon wurden 312 archiviert, d.h. mehr als die Hälfte der gemachten Bilder wurde gelöscht. Die archivierten Bilder teilen sich auf in 62 Urlaubs-, 211 Tier- und 39 Pflanzenbilder.
Alle Bilder im Text sind Original-JPEGs aus der Kamera (verkleinert auf 1200×800).

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Kursverlauf

Die Anreise einschließlich der ersten zwei Tage in Johannesburg wird hier beschrieben.

So. 1.10.:
Zu dritt fahren wir zum Dinokeng Game Reserve (R 1200 für 3 Personen). Ich habe das Ziel im Navigator einprogrammiert, aber da ist nichts. Nach kurzer Fragerei erfahren wir dass wir zur Mongena Game Lodge müssen. Dort ist der Treffpunkt. Von dort werden wir zur Limpopo Field Guiding Academy gefahren. Wir laden unser Gepäck aus und verstauen es im Zelt. Am Nachmittag eine kurze Einführung in die Camp-Regeln (kein Alkohol, Rauchen nur an bestimmten Stellen) und den Ablauf. Wir sind 16 Schüler in der Gruppe und noch ein paar die schon länger da sind. Von den Neuen machen fast alle den 2-Monatskurs.

Mo. 2.10.:
In der Nacht ist ein größeres Gewitter und es regnet fast die ganze Nacht mehr oder weniger.
Heute ist der erste Tag. Aufstehen um 5.20 Uhr, es gibt Kaffee und ein hartes Gepäck dazu, aufweichen im Kaffee hilft. Um 6 Uhr geht es los, eine Gruppe mit dem Auto, die andere zu Fuß. Ich bin bei den Fußgängern. Erst sehen wir Büffeldung und Spuren. Wir lernen wie alt die Spuren sind (es hat darauf geregnet, d.h. sie sind nicht frisch). Dann lernen wir den Unterschied zwischen Umbrella Thorn (2 lange und 2 kurze Dornen) und Sweet Thorn (nur 2 lange Dornen). Beide sind Akazien. Dann kommt der Sheppard Tree mit Erklärung warum er so heißt (Schäfer nutzen gerne den Schatten) und welche Teile man verwenden kann. Danach zerlegen wir einen Dunghaufen um herauszufinden ob er zu einem Nashorn (nur Gras) oder einem Elefanten (es sind auch kleine Äste und Rinde drin) gehört (die Größe der Pollen ist ungefähr gleich). Dazu muss man wissen das die großen Pflanzenfresser einen Teil der aufgenommenen (bis zu 50%) unverdaut ausscheiden. Dung von Pflanzenfressern kann man ohne Probleme anfassen (außer dem Ekel am Anfang), bei Fleischfressern sollte man das sein lassen. Auf dem Rückweg sehen wir noch Arrowmarked Babbler die man leicht am Gesang erkennt. Die andere Gruppe hat ähnliches gemacht.
Danach gibt es ein großes Frühstück, haben wir auch verdient 😉 . Von 10 – 13 Uhr steht Theorie auf dem Programm. Heute geht es um Geologie, Verwitterung/Erosion und Bodenkunde. Wir lernen die 3 verschiedenen Gesteinsarten kennen (vulkanisches, sedimentiertes und umgewandeltes(?) Gestein, ob die Übersetzungen korrekt sind kann ich nicht sagen) und Gesteinsarten als Beispiele, den Unterschied zwischen Verwitterung und Erosion und welche Bodenarten bei Verwitterung aus den Gesteinsarten jeweils entstehen. Und noch etwas mehr, was ich mir hier spare. Wir sind 3 Deutsche und für uns ist es gleichzeitig eine Lehrstunde in Englisch.
Danach gibt es einen kleinen Mittagssnack. Ab 14 Uhr ist persönliche Lernzeit.
Um 16 Uhr geht es wieder in den Busch, diesmal mit dem Auto. Wir sehen u.a. Wasserböcke, ein Breitmaulnashorn, eine Büffelherde und verschiedene Vögel. Kurz nach 18 Uhr sind wir zurück. Ein erfolgreicher Game Drive.
Abendessen: Nudeln mit Hähnchenfleisch.

Di. 3.10.:
In der Nacht ein Gewitter mit starken Regen. Am Morgen ist vor der Toilette ein See. Um 6 Uhr geht es mit dem Auto für 2,5 h raus. Wir sehen u.a. Zebras. Danach fotografiere ich im Camp einen Kormoran, schwierig mit 1000 mm aus der Hand. Jemand entdeckt eine Ameise (Carebara vidua) welche länger als 1,5 cm ist. Danach kommt eine Lektion über Ökologie und eine über Fische.
Nach dem Lunch (Burger) kommt die nächste Lektion über Taxonomie. Um 16 Uhr fahren wir erst ein Stück mit dem Auto und dann laufen wir. Erst suchen wir Flusspferde aber die wollen uns nicht sehen und verstecken sich. Danach sehen wir Wasserböcke, Blue Wildebeast (= Streifengnu, nachdem man immer die englischen Namen benutzt fallen mir z. T. die deutschen nicht ein) und zum Schluss noch mehrere Giraffen. Wir setzen uns auf Steine und die neugierigen Giraffen kommen bis auf 30 m heran. Zwischendurch immer wieder Erklärungen zu Bäumen und anderen Sachen die wir sehen.
Heute habe ich erfahren das ich die gleichen Lektionen bekomme wie die, die 8 Wochen Kurs belegt haben. D.h. ich bekomme die doppelten Lektionen, allerdings muss ich auch keine Prüfung bestehen. Im Großen und Ganzen ist der Kurs sehr anspruchsvoll und ich bin mir nicht sicher ob ich die Prüfung am Ende bestehen würde.
Abendessen: gegrillter Fisch

Mi. 4.10.:
Heute Nacht kein Regen! Beim morgentlichen Game Drive stoßen wir auf 3 Löwen denen wir folgen. Im Unterricht geht es um Botanik, Gräser und Bäume. Als Hausaufgabe gibt es das Kapitel ‚Biomes of Southern Africa‘. Den Begriff Biom höre ich zum ersten Mal. Dieses muss erarbeitet und 2 Seiten Fragen beantwortet werden (1. Seite s. Bilder, es gibt 9 Biome in Südafrika). Der abendliche Game Walk ist nicht so aufregend. Wir schleichen uns an eine Büffelherde heran, allerdings ist unsere Richtung der einzige Fluchtweg der Herde und es ist wenig Deckung vorhanden. Deshalb traut sich der Guide nicht zu nah heran.

Do.5.10.:
Heute habe ich Küchendienst (zusammen mit meinen Zeltgenossen Didi), d.h. eine halbe Stunde früher aufstehen und den Kaffee vorbereiten. Der folgende Game Walk ist weniger aufregend. Wie gestern Abend versuchen wir uns einer Büffelherde zu nähern. Leider kommen uns zwei Safarifahrzeuge in die Quere und wir brechen ab. Wenn sich die Büffel durch die Fahrzeuge gestört fühlen und wegrennen könnte es für uns gefährlich werden. Deshalb zieht man sich zurück wenn Fahrzeuge kommen.
Danach heißt es Frühstück vorbereiten. Ab 9.30 Uhr ist dann Unterricht angesagt. Nachdem ein paar Elefanten auf der anderen Seite des Flusses vorbeiziehen verzögert sich dieser. Im Unterricht steht heute das Thema Krustentiere und Spinnen. Während des Unterrichtes zieht es zu und es wird laufend frischer. Vor dem Mittagessen steht wieder Küchendienst an. Am Nachmittag ist wieder Zeit zum Lernen. Es wird kälter und später regnet es. Um 16 Uhr starten wir zum Game Drive im Regen. Nach 2 km beschließen wir zu einer überdachten Aussichtsplattform zu fahren. Nachdem dort nicht viel los ist fahren wir ins Camp zurück. Ca. 17.30 Uhr hört es auf zu regnen und ein doppelter Regenbogen ist am Himmel. Wir beschäftigen uns bis zum Abendessen mit Baum- und Grasbestimmungen.

Fr. 6.10.:
Am Morgen nichts besonders, einige Leute müssen der Gruppe einen Baum präsentieren. Dabei erfahre ich das auch ich dabei wäre nur hat es mir niemand gesagt (war gestern bei der Fortgeschrittenengruppe). Als suche ich mir den Umbrella Tree (Schirmakazie) für den Nachmittag aus. Sonst keine besonderen Sichtungen. Nach dem Frühstück um 9.30 Uhr beginnt der Unterricht, Thema Reptilien. Dieser geht bis 12 Uhr. Nach dem Mittagessen bereite ich mich auf ‚meinen‘ Baum vor. Nebenbei fülle ich noch das Kapitel ‚Reptilien‘ im Arbeitsheft aus (na ja es ist mehr ein Abschreiben). Nebenbei erfahre ich das das meine Prüfung am Sonntag nicht nur die Kapitel der Anfängergruppe umfasst sondern auch die der Fortgeschrittenengruppe. D.h. ich habe weniger Zeit zum Lernen (bin im Unterricht beider Gruppen) dafür mehr Stoff. Das kann ja lustig werden. Auf dem Game Drive am Abend präsentiere ich die Schirmakazie, d.h. man hält an dem entsprechenden Baum und ich muss diesen der Gruppe präsentieren wie man es mit ‚echten‘ Gästen macht. Lief ganz gut aber natürlich habe ich etwas vergessen was ich mir vorgenommen hatte. Später sehen wir 2 Löwinnen mit 7 Jungtieren. Leider etwas im Unterholz, nicht gut zu fotografieren. Wir kommen erst spät (18.30 Uhr) zurück.

Sa. 7.10:
Heute dürfen wir ‚ausschlafen‘, d.h. es gibt keinen Game Drive und erst um 7 Uhr Frühstück. Danach Unterricht, es stehen die Amphibien auf dem Programm. Im Anschluss wird die Hausaufgabe vom Mittwoch besprochen. Danach lernen, lernen … für die Prüfung am Sonntag.

So. 8.10.:
Frühstück um 7 Uhr und um 9 Uhr schlägt die Stunde der Wahrheit: 2h Prüfung. Ich gebe nach 1 3/4 h ab. Einige Fragen konnte ich überhaupt nicht beantworten, wenn es gut geht habe ich 50 -70% beantwortet. Bei den Antworten besteht an einigen Stellen Verwechslungsgefahr, d.h. ich habe einfach die falsche Möglichkeit gewählt. Nach dem Mittagessen fahren wir zu einem Laden wo jeder einkaufen kann und danach können wir in der nahen Mongena Game Lodge bis 16 Uhr entspannen. Aber kein Alkohol, was nicht eingehalten wird. Gegen 16 Uhr zieht ein Gewitter auf und wir brechen überstürzt auf da einige Zelte offen sind. Jetzt warten wir gespannt auf die Ergebnisse …

Mo. 9.10.:
Morgens als der Wecker klingelt (5.20 Uhr) fängt es an zu regnen (Gewitter) und hört bis 10 Uhr nicht mehr auf. Der morgendliche Game Drive fällt aus und wir beginnen nach dem vorgezogenen Frühstück mit dem Unterricht (Mammals bzw. Säugetiere). Zuvor bekommen wir noch das Prüfungsergebnis: kümmerliche 49% für mich. Von 11 – 13 Uhr holen wir den morgendlichen Game Drive nach, es gibt aber nichts besonderes. Es gibt auch keinen Strom und damit geht auch der Projektor nicht. D.h. die Vortragende schreibt alles an die Tafel. Danach Mittagessen und danach bekommt jeder ein Tier zugeteilt welches er nach 30 Min. Vorbereitung vor der Gruppe vortragen muss und zwar so wie er es auf einem Game Drive seinen Gästen vorstellen würde. Ich habe den Geparden vorzustellen. Danach der abendliche Game Drive.

Di. 10.10.:
Es war eine kalte Nacht im Zelt. Am Morgen liegt leichter Nebel über dem Fluss am Camp. Nach dem morgentlichen Game Drive (3 Löwen, die gleichen wie letzten Mittwoch) und dem Frühstück ist Unterricht (Astronomie). Danach Mittagessen und am Nachmittag der 2. Teil über Mammals. Seit Montag haben wir eine Lehrende die es nicht so beherrscht, der Unterricht ist einfach langweilig. Ab 16 Uhr dann wieder Game Walk, wobei wir ein ganzes Stück rausfahren und dabei Elefanten im Dickicht sehen.

Mi. 11.10.:
Die Nacht war wieder kalt, jemand sagt gestern um 6 Uhr waren es 2°C. Wieder ein Game Walk, diesmal ist es eine ziemlich lange Strecke die wir zu den Elefanten laufen. Leider keine gesehen, aber wir werden abgeholt denn der Rückweg wäre ca. 1,5h. Danach kurz Aufregung weil versch. Sachen fehlen. Alle sollen die Zelte durchsuchen. Die Sachen tauchen wieder auf, waren nur verlegt. Danach Unterricht (heute Vögel). Nach dem Mittagessen ist Lernen angesagt. Um 16 Uhr ist Game Drive. Heute müssen 2 aus dem Kurs Field Guide ’spielen‘, d.h. sie müssen nach Tieren Ausschau halten und dann jeweils was dazu erzählen. Natürlich erzählt jeder das was er am besten kennt und ‚übersieht‘ schon mal ein Tier zu dem ihm nichts einfällt, oder erzählt und erzählt und das Tier ist schon über alle Berge. Nachdem eine Teilnehmerin heute Geburtstag hat gibt es nach dem Abendessen noch eine Geburtstagstorte.

 

Do. 12.10.:
Die Nacht war kalt, aber nicht so kalt wie die 2 Nächte vorher. Morgens Game Drive mit 2 Übungs-Safari-Guides. Der Nachteil: man sieht nicht so viel da sie oft lange über Sachen erzählen die sie kennen, z.B. Bäume oder Gräser. Danach Unterricht, heute über Wetter und Klima (in Südafrika). Seit Montag haben wir eine Dozentin die uns nur die Folien zeigt, manchmal liest sie sie nicht einmal vor. Das könnte auch die Putzfrau!
Nach dem Mittagessen ist wieder Studierzeit. Ich ziehe mich eine für eine Stunde in mein Zeit zurück um ‚tief nachzudenken‘. Am Nachmittag bin ich für eine Stunde Safari Guide ‚Üb‘. Der richtige Guide geht voran und wenn man etwas entdeckt zu dem man was sagen will sagt man einfach Stopp und die Gruppe hört zu. Es läuft ganz gut, man erzählt einfach zu dem was was man kennt. Andere Sachen ‚übersieht‘ man einfach. Manchmal ‚helfen‘ auch andere Teilnehmer mit gezielten Fragen und wenn gar nichts mehr geht ergänzt der Ausbilder. Am Schluss führt er mich direkt zu einem Umbrella Thorn (Schirmakazie) über den ich schon letzten Freitag referiert habe. Ich hätte ihn fast nicht erkannt da es kein typisches Exemplar war und habe eigentlich nur wegen der fehlenden Rinde gestoppt (der Baum wird von Elefanten ‚geschält‘ um an das Cambium zu kommen).

Fr. 13.10.:
Die Nacht war noch frisch, am Morgen kommt Wind auf der wärmere Luft vom Indischen Ozean bringt. Beim Game Walk werden wir von 3 Büffeln überrascht. Während Pines etwas über Gräser erzählt ruft plötzlich der Backup-Guide: ein Büffel kommt aus dem Busch und steht ca. 20 m vor uns. Der Backup-Guide führt die Gruppe weg während Pines laut rufend versucht die Büffel zu vertreiben. Inzwischen sind 2 weitere Büffel aus dem Dickicht aufgetaucht. Der Backup-Guide erzählt später das er in die andere Richtung geschaut hat aber plötzlich ein Rascheln gehört hat. Als er sich umdreht kommt der 1. Büffel ca. 20 m entfernt aus dem Dickicht. Das Problem war auch das auf der anderen Seite ein Zaun war und wir auf dem Fluchtweg der Büffel standen. Und Büffel kennen nur eines: Attacke.
Danach sind wir den Büffeln gefolgt und haben uns bis auf ca. 100 m an sie herangeschlichen. Fast so wie beim Indianerspielen in meiner Kindheit.
Danach Unterricht (Animal Behaviour), diesmal etwas besser, und als Hausaufgabe gleich 2 Themen: Conservation Management (in etwa Naturschutzarbeit) und Historical Human Habitation (frühe Besiedlung von Südafrika). Dafür fällt der abendliche Game Drive aus (ein schlechter Tausch). Es ist den ganzen Tag sehr windig und man braucht fast den ganzen Tag eine Jacke.

Sa. 14.10.:
Am Wochenende ist ‚ausschlafen‘ angesagt, d.h. Frühstück um 7 Uhr. Danach wird kurz die Hausaufgabe von gestern besprochen und danach ist den ganzen Tag Zeit zum Lernen. Nachdem ich nicht auf das Prüfungsergebnis angewiesen bin habe ich mehr Freizeit. Aber im Camp gibt es auch nicht so viele Fotomotive. Am Morgen ist es noch windig, gegen Mittag hört der Wind auf und es wird sehr warm.

So. 15.10.:
Frühstück um 7 Uhr und danach gehe ich nochmal das Script durch. Um 9 Uhr ist wieder Prüfung, diesmal 2,5h. Vor der Prüfung ist strenger Check der Blöcke und die Smartphones müssen abgegeben werden. Ich gebe nach gut einer Stunde ab. Die Fragen waren einfacher aber ein paar konnte ich überhaupt nicht beantworten. Ich tue mich hart mir irgendwelche Namen von Steinzeitausgrabungsstätten oder Biospärenreservaten in Südafrika zu merken. Mal sehen was rauskommt, sollte aber besser sein als letztes Mal. Nach dem Mittagessen geht es erst zum Einkaufen und dann zur Mongena Game Lodge. Heute ist Alkohol offiziell erlaubt und es wird einiges getrunken. Einige haben sich was eingepackt und am Abend geht es im Camp weiter. Mal sehen ob es ein Donnerwetter gibt. Am Abend gibt es noch das Ergebnis des Tests: 59% für mich, schon etwas besser.

Mo. 16.10.:
Nachdem wir jetzt ausgeschlafen sind geht der Wecker wieder um 5.20 Uhr (nachdem ich heute Küchendienst habe klingelt das Smartphone bei mir um 4.50 Uhr). Diese Woche beginnt der CyberTracker Track and Sign Course, d.h. wir sind von 6 – 11 Uhr und 13 – 16 Uhr im Feld wobei es sehr heiß ist, vor allem am Nachmittag. Der Guide kennzeichnet jeweils 3 – 5 Spuren am Boden oder an Bäumen und wir müssen sagen was es ist. Jeder für sich und es wird ab dem ersten Tag benotet. Heute bin ich auf 29% gekommen (mind. einer hatte noch weniger). Los ging es ganz einfach: Büffelspur, Loch eines Ameisenlöwen und Büffeldung waren die Lösung. Danach war es meistens nur Raterei.

Di. 17.10.:
Um 6 Uhr fahren wir raus. Es geht weiter mit Tracks and Signs. Eigentlich sollten wir bis 15 Uhr unterwegs sein, die Mittagspause sollte im Busch sein. Nachdem wir aber sehr nah am Camp sind, sind wir um 10.30 Uhr zum Brunch zurückgefahren. Das Verfahren war wie gestern: Guide kennzeichnet Spuren, wir müssen herausfinden was es ist (sein könnte), das Ergebnis wird aufgeschrieben und am Ende erklärt der Guide die Spuren. Meist geht er auch auf die falschen Ergebnisse der Teilnehmer ein und erklärt warum es dies und jenes nicht sein kann. Für mich ist es sehr schwierig da ich manche Tiere überhaupt nicht kenne.
Von 12.30 – 15.30 Uhr geht es nochmal raus um die restlichen Spuren zu erkennen. Wie in der Prüfung (die ich nicht mache) werden immer 50 Fragen gestellt. Manchmal wird auch nach dem Fuß (rechts/links/vorne/hinten) gefragt oder ob das Tier gegangen oder gerannt ist. Heute war eine Frage nach dem Geschlecht (männliche Tiere haben größere ‚Füße‘ als weibliche). Mein Ergebnis: 55% richtig, da wird es schwierig dieses Ergebnis morgen zu toppen.

Mi. 18.10.:
Nachts war es ziemlich frisch. Es geht wieder um 6 Uhr los, Mittagspause im Busch und gegen 15.30 Uhr sind wir zurück. Tagsüber wird es sehr heiß, am Nachmittag kommt etwas Wind auf. Mein Ergebnis: 55% richtig (wie gestern).

Do. 19.10.:
Die Nacht war fast ‚warm‘ im Vergleich zu den vorherigen. Dafür ist es tagsüber heißer, wahrscheinlich bis zu 37°C. Der Tag verläuft wie gestern nur ist mein Hirn wie ausgebrannt. Gegen 14.30 Uhr sind wir zurück. Heute habe ich nur 39%.

Fr. 20.10.:
Heute Nacht war es noch wärmer und am Morgen ist es bewölkt. Danach das gleiche Programm wie in der ganzen Woche. Am Morgen sind wir noch in der Nähe des Camps und gegen 10.30 Uhr geht es zurück ins Camp zum Lunch. Von 12.30 – 15.30 Uhr geht es mit dem Landrover raus und wir versuchen Spuren zu interpretieren. Auch ein staubbadender Strauß ist dabei, natürlich nur die Spuren (habe leider vergessen ein Bild zu machen). Mein Ergebnis geht weiter nach unten: 32%. Um 17 Uhr zieht ein Gewitter auf.

Sa. 21.10.:
Am Wochenende ist wieder ‚ausschlafen‘ angesagt. Allerdings tönt das Horn zum Frühstück bereits vor 6.30 Uhr (mein Wecker steht auf 6.30 Uhr). Der Küchendienst war zu früh munter. Heute steht Reifenwechsel auf dem Programm. Jeder muss einmal den Reifen wechseln. Am Nachmittag ‚dürfen‘ wir dann in der Lodge ausspannen. Ein anderer Teil der Leute macht Erste Hilfe Kurs (ist Voraussetzung für Safari Guide) und dieser dauert den ganzen Tag.

So. 22.10.:
Auch heute wurde uns eine halbe Stunde vom ‚Ausschlafen‘ abgezwackt. Um 6.30 Uhr geht der Game Walk los. Ab heute ist Basic Dangerous Game Course angesagt. D.h. wir machen uns zu Fuß auf um die Big Five (Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn) aufzustöbern und wir lernen dann wie man sich verhalten soll. Als erstes erfahren wir das es bei der Annäherung an Tiere 4 Zonen gibt: Komfort-, Alarm-, Warn- und Gefahrenzone. Solange man sich in der Komfortzone befindet nimmt das Tier zwar Notiz von uns macht aber mit der aktuellen Tätigkeit (z.B. Fressen) weiter. Dringt man in die Alarmzone ein wird das Tier das Fressen einstellen und den Eindringlich beobachten. Dringt man weiter vor gibt das Tier Warnzeichen ab, z.B. Löwen lassen einen kurzen Brüller los. Dringt man dann weiter vor dann muss man mit einem Angriff oder Flucht des Tieres rechnen. Tiere sind keine Bestien die nur darauf aus sind uns aufzufressen sondern sie geben klare Warnzeichen die man kennen sollte/muss. Problematisch kann es in unübersichtlichen Gelände werden, wenn man plötzlich vor einem Raubtier steht. Deshalb die Empfehlung nie in Gelände mit weniger als 10 m (besser 20 m) Sichtweite zu gehen um solche Situationen zu vermeiden. Noch eine Anmerkung: der bewaffnete Guide darf auf einen Löwen nur schießen wenn dieser max. 10 m entfernt ist. Heute haben wir nichts gefunden … und gegen 10.30 Uhr sind wir zurück. Nachmittags ist chillen in der Lodge angesagt. Leider ist dort Stromausfall und wir haben deshalb kein (kostenloses) Internet.

Mo. 23.10.:
Am Morgen ist mal wieder das Wasser alle. Wir haben einen 5000 l Tank der alle paar Tage per Tankwagen aufgefüllt wird. Erst am Nachmittag gibt es wieder Wasser. Heute ist für die Fortgeschrittenen Safari Guide ‚Üb‘ als letzte Übung vor der praktischen Abschlussprüfung. Für mich ist es ein Game Drive, allerdings sieht man nur wenige Tiere und hört viel über Bäume und Gräser aber auch über Vögel die schon über alle Berge sind. Am späten Nachmittag springt unser Landrover nicht mehr an, wahrscheinlich Anlasser oder Zündschloss. Wir rufen im Camp an und das Auto wird abgeholt. Wir müssen allerdings zurück laufen, wir sind aber nicht so weit vom Camp entfernt.

Di. 24.10.:
Heute geht es weiter mit dem Basic Dangerous Game Course. Nachdem gestern ein Landrover kaputt ging muss meine Gruppe zu Fuß los. Von 7.00 – 12.30 Uhr laufen wir 11,5 km durch den Busch und sehen nur ein paar Zebras, Wasserböcke und Gnus. Wir laufen zu einer Stelle wo heute morgen Löwen gesichtet wurden, finden sie aber nicht obwohl wir fast jeden Busch ‚umdrehen‘. Wahrscheinlich beobachten uns die Löwen und lachen sich tot 😉
Am Nachmittag bekommen wir das Fahrzeug und fahren zu einem Wasserloch wo die andere Gruppe Nashörner und Büffel gesehen hat. Als wir ankommen sehen wir die ersten Nashörner. Wir lassen das Fahrzeug stehen und pirschen uns an eine Mutter mit Kind heran. Dann geht es weiter zu den Büffeln. Diese liegen noch im Gras brechen dann aber auf. Während wir diese beobachten schieben sich plötzlich 2 Nashörner zwischen uns und die Büffel. Sie kommen fast auf 30 m heran, alle sind still. Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir nochmal Nashörner. War mit 4 Sichtungen der Big 5 ein erfolgreicher Game Walk. Beim Camp sehen wir vom Auto aus noch einen Büffelbullen (Daga boy) der einen Busch schüttelt.

Mi. 25.10.:
Wieder Basic Dangerous Game Course. Heute fahren wir mit dem Landrover raus aber danach heißt es wieder laufen. Vormittags sehen wir 2x Nashörner, das eine war hinter Büschen, das andere lief ganz nah an uns vorbei. Ich traute mich nicht mal fotografieren da Nashörner sehr gut hören (aber schlecht sehen). Die Mittagspause war im Busch. Danach fahren wir noch zur Low Water Bridge um uns etwas abzukühlen. Heute ist wahrscheinlich der heißeste Tag. Von 14 – 15.30 Uhr geht es dann nochmals zu Fuß los zu einem Damm wo wir 3 Flußpferde im Wasser sehen. Sind mit eines der gefährlichsten Tiere in Afrika (zumindest werden von ihnen die meisten Menschen getötet).

Do. 26.10.:
Heute Nacht hat es geregnet und es ist bewölkt. Am Morgen sind Elefanten am Camp. Heute ist der letzte Tag des Basic Dangerous Game Courses. Dave, unser Backup Guide, hat heute praktische Prüfung, d.h. wir (5 Gäste) gehen mit 3 Guides los (Prüfer, Guide, Prüfling = Backup Guide). Als erstes nähern wir uns einem einzelnen Büffelbullen (Daga Boy genannt). Daga Boys sind ältere Bullen die der Herde nicht mehr folgen können. Danach sehen wir die Elefanten, allerdings weiter entfernt im Schilf. Wir versuchen an diese ranzukommen aber sie entwischen im Schilf. Als wir auf der anderen Seite ankommen sind sie schon über alle Berge. Mittags fängt es wieder an zu regnen. Am Nachmittag sehen wir erst einen Film über gefährliche Tiere (Big 5). Danach gibt es einen Test zu Dangerous Game. Ich erreiche 78% (ich habe die 5 Seiten Script zum Dangerous Game mehrmals durchgelesen). Nach dem Test geht es zum Drankwinkel (= Getränkeladen, vor allem Alkohol). Heute Abend wird gefeiert.
Die Teilnehmer am Fortgeschrittenenkurs hatten von Dienstag bis Donnerstag praktische Prüfung. Von den 8 Teilnehmern haben 6 bestanden.

Fr. 27.10.:
Am Morgen wird das Camp aufgeräumt: Zelte abbauen, Küchenutensilien zählen, alles Aufladen (alles wird zum Hauptsitz der Limpopo Field Guiding Academy gefahren). Zum Schluss sammeln wir noch den ganzen Müll am Boden (sind vor allem Kippen) ein. Kurz vor der Abfahrt gibt es noch einen großen Krach. Tiz (der Leiter der Ausbildung) findet eine Handvoll Kippen an einem Platz wo sich bevorzugt eine kleine Gruppe Jüngerer aufhielt (zu Beginn wurden alle darauf hingewiesen keine Kippen rumliegen zu lassen, als Guide ist man ja Vorbild für die anderen). Er droht mit disziplinarischen Maßnahmen falls es nochmal vorkommt.
Danach werden wir zur Mongena Game Lodge gefahren. Dort gibt es die Urkunden und danach ist Verabschiedung. Die den 2 Monatskurs machen (sind alle bis auf mich und einer der nur 3 Wochen da war) haben jetzt eine gute Woche frei und am Sonntag in einer Woche geht es dann weiter.
Nachdem ich unseren Transport erst für 12 Uhr bestellt haben können wir noch für 1 1/2 h in die Bar. Unser Fahrer verspätet sich um eine 3/4 h, deshalb sind wir (4 Leute, R 1200 für alle) erst um 14.30 Uhr in Johannesburg. Dort gehe ich erst mal Einkaufen und richte meine Sachen.

Die anschließende Rundreise mit Bettina ab 28.10. wird hier beschrieben.

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Kursinhalt und Fazit

Die Themen für den theoretischen Teil des Kurses (aus dem Script):
1. Introduction to Guiding in the Natural Environment (Anforderungen an Guides)
2. Creating a Guided Nature Experience (wie gestalte ich einen interessanten Game Drive)
3. Geology (Steine: Aufbau, wie sind sie entstanden, welcher Boden entsteht aus welcher Gesteinsart)
4. Astronomy
5. Weather and Climate
6. Basic Ecology
7. Basic Taxanomy (Reich – Stamm – Klasse – Ordnung – Familie – Gattung – Art)
8. Introduction to Bioms of South Africa (es gibt 9 Biome in Südafrika)
9. Botany and Grasses and Trees
10. Arthopods (Spinnen – Krustentiere – Insekten)
11. Animal Behaviour (Verhalten der Tiere)
12. Mammals (Säugetiere)
13. Fish
14. Amphibians (Frösche – Kröten)
15. Birds
16. Reptiles (Krokodile – Eidechsen und Schlangen – Schildkröten)
17. Conservation Management (was kann man zur Erhaltung der Naturräume tun)
18. Historical Human Habitation (Geschichte der Menschheit bezogen auf Südafrika)

Diese Themen werden in Woche 1 + 2 (Anfänger) und 5 + 6 (Fortgeschrittene) durchgenommen. Nachdem ich nur den 4-Wochenkurs besuche bekomme ich alle Themen in Woche 1 + 2 ’serviert‘. D.h. ich bin beim Unterricht der Anfänger- und der Fortgeschrittenengruppe. Beim CyberTracker Track and Sign Course gibt es kein Script (nur Praxis) und für den Basic Dangerous Game Course gibt es ein eigenes Script (5 Seiten).

Fazit

Für mich waren es schöne 4 Wochen im Busch und gelernt habe ich auch etwas. Wobei ich zugebe dass das Niveau des Kurses relativ hoch ist. Dazu kommt noch die Sprache, d.h. teilweise doppeltes Lernen (Vokabeln + Inhalt) und man versteht doch nicht alles so leicht wie in der Muttersprache. Ein Beispiel: ich kenne die Namen der vier Mägen der Wiederkäuer in Deutsch nicht, jetzt soll ich sie in Englisch lernen (Ruwen, Reticulum, Omasum und Abomasum).
Aber für mich stand ja kein Abschluss zur Debatte und ich konnte alles etwas entspannter angehen, was ich auch getan habe. Ich habe zwar etwas gelernt aber weit nicht soviel wie die anderen.
In den ersten beiden Wochen macht man morgens und abends einen zweistündigen Game Drive oder Game Walk und dazwischen ist Theorie + Zeit zum Lernen. Vor allem bei den Game Walks geht es auch um Bäume und Gräser.
Im Tracks&Signs Kurs (3. Woche) bekommt man jeden Tag 50 Tracks&Signs gezeigt und man muss sie erkennen (oder auch nicht). Tracks&Signs können Fußspuren von Tieren, Vögel (hier ging es vor allen um die größeren Vögel, bei Singvögeln reichte klein/mittel/groß), Amphibien/Reptilien, Insekten (hier muss man nicht die Art kennen, aber z.B. Dungbeetle von anderen Käfern unterscheiden), Dung (von fast allen Säugetieren kann man den Dung unterscheiden), Kratzspuren an Bäumen interpretieren (z.B. ob sich hier ein Gnu oder ein Nashorn die Parasiten vom Leib gerieben hat), Pflanzengallen (Unterscheidung Gall wasp/Gall fly/Gall mice) oder Löcher im Boden (Unterscheidung Termiten, Ameisen, Skorpione, Spinnen). Einmal bekamen wir die Stelle wo ein Strauß ein Sandbad nahm (man sieht 3 Flächen wo der Sand fehlt = 2 Flügel + Schwanz) und wir wurden nach dem Tier und was es gemacht hat gefragt. Nach jeweils 5 – 9 Tracks&Signs erklärt der Instuktor diese an Bildern wobei er auch auf falsche Antworten eingeht und erklärt warum es das nicht sein kann. Das Ergebnis wird jeden Abend ausgewertet. Am Anfang ging die Lernkurve bei mir hoch und dann wieder abwärts (29% – 55% – 55% – 39% – 32%). Am Schluss habe ich alles durcheinandergebracht.
Der Basic Dangerous Game Course (4. Woche) ist noch am einfachsten. Man nähert sich zu Fuß den Big 5 oder was man davon findet. Ich hatte folgende Encounters (= Zusammentreffen mit einem der Big Five zu Fuß): 2x Elefant, 5x Breitmaulnashorn, 3x Büffel und 1x Flusspferd = 11 Encounters. Soweit ich mitbekommen habe braucht man für den Trails Guide 20 (50?) Encounters + 50h (100h?) Game Walk in Gebieten mit gefährlichen Tieren.

Im den zweiten 4 Wochen macht man in den ersten 2 Wochen in etwa das Gleiche wie im ersten Teil (+ theoretische FGASA-Prüfung). In der 3. Woche ist Birding week, danach sollte man 140 Vogelarten kennen und ca. 90 davon anhand des Gesangs erkennen (kann ich mir nicht vorstellen das ich das geschafft hätte). In der letzten Woche macht man erst einen einstündigen Game Drive zur Probe und danach wird es erst. In der praktischen Prüfung (2h) fährt man den Landrover, muss nach lohnenden Zielen suchen und dann seinen Gästen (+ Prüfer) hinten drauf erzählen was man dazu weiß. Beim Prüfer kommt es gut an wenn man von einem zum anderen überleitet, z.B. erst den Vogel erklärt und dann weiter etwas zum Baum sagt auf dem er sitzt und dann weiter geht zum Boden auf dem der Baum wächst und dann welches Gras auf diesem Boden wächst und … (und wenn er nicht gestorben ist dann erzählt er heute noch).
Natürlich muss man auch die Fragen der Gäste beantworten. Dabei stellen die anderen Teilnehmer keine zu schwierigen Fragen bzw. ‚helfende‘ Fragen. Der Prüfer versucht manchmal den Prüfling in die Enge zu treiben. Da hilft dann nur noch: Sorry weiß ich nicht aber wenn wir im Camp sind werde ich versuchen eine Antwort zu finden.
Den 2.Teil habe ich mir erspart.
Anmerkung: von den 8 Leuten im Fortgeschrittenenkurs haben 6 die Prüfung bestanden. Die zwei, die durchgefallen sind, können die Prüfung wiederholen.

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